Wenn wir beim Grasen in die Ferne schauen oder wenn wir an Kreuzungen lange zurück blicken, hören wir Ma+Ya häufig sagen: „Keine Ahnung was sie jetzt schon wieder haben.“ Wir träumen von Zuhause!
Wir machen es nicht wie Hänsel und Gretel, wir machen es Profesionell. Zottel bleibt an jeder Abzweigung stehen und schaut lange zurück um sich den Weg zu merken. Ich, Emil, schnupper bei jedem Wechsel des Bodenbelags um mir den Geruch einzuprägen. Ist keiner da machen wir einfach einen eigenen. Gemeinsam schaffen wir das, Ma+Ya finden den Heimweg ja ehe nicht mehr.
Fast hätten wir es schon geschafft. Wir machen häufig Rast zum Grasen. Einer von uns wird dann an einem langen Seil am Baum angebunden, der Andere darf frei herumlaufen. Zottel hat sich dann heimlich davon geschlichen und ich habe mit aller Kraft das Bäumchen herausgerissen. Überglücklich sind wir gemeinsam heim gerannt – vorbei an einem Wäldchen, einer Wiese, noch einem Wäldchen, über ein Brückchen und an den Feldern entlang. Doch plötzlich verspüre ich in den Seil, das hinter mir her weht, einen starken Zug. Oh nein, Marcel hält das Ende fest.
Ein anderes Mal standen wir plötzlich vor einem Stacheldrahtzaun. Der Zweibeiner Marcel nutzte ein schmales Brett um darüber zu steigen, aber für uns von der Natur begünstigten Vierhufern ist das Nutzlos. Nach kurzem kerte Marcel kopfschüttelnd zurück und wir sind umgekehrt. Mit Vorfreude auf die Heimat läuft’s sich gleich doppelt so schnell – und das Bergauf. Aber nach kurzem haben diese Kleingeister wieder den falschen Weg eingeschlagen, der natürlich wenig später durch Holzbalken blockiert war. Statt wieder umzukehren hat Marcel jedoch irgendwie die Holzbalken weg gemacht.
Dahinter erstreckte sich eine riesige Hangwiese, die wir sofort kosten – lecker. Zwischen den Bergkräutern sind weiblich duftende braune Hügelchen, aber diese Zweibeiner hetzen uns weiter. Plötzich erscheint aus dem Gebüsch neben uns der Kopf eines riesenhaften Muh-Monsters. Wir rennen um unser Leben! Im Zickzack bergauf und ab, verfolgt von einer Horde Muh-Monster. Als wir die Monster endlich abgeschüttelt haben, ist von den wehrlosen Zweibeinern nichts mehr zu sehen, warscheinlich wurden sie aufgefressen. So machen wir uns wieder auf den Heimweg, aber erneut versperren die Holzbalken uns den Weg – Fluchtversuch gescheitert.
Diese Zweibeiner schmecken Muh-Monstern wohl doch nicht. Sie sind wieder aufgetaucht und laufen immer weiter ins Unbekannte. Keine Ahnung was die haben.