Wir haben es geschafft, jetzt sind wir mitten in der Pampa, dem 300-400km breiten Landstrich südlich von Buenos Aires. Jeder kennt die Redewendung „in der Pampa“, aber was genau muss man sich darunter vorstellen? Wir wissen es jetzt!

Wiesen, Wiesen soweit das Auge reicht. Endloses vollkommen flaches Land bis zum Horizont, fast ohne jeden Baum, dafür mit viel Wind. Und auf den endlosen Wiesen weiden genüsslich und ungestört rießige Herden aus unzähligen Kühen – ein Paradies für Kühe. Hier giebt es sie also noch, die glücklichen Kühe aus den Werbespots im Fernsehn – in Deutschland hatte ich schon lange keine Kuh mehr auf einer Weide gesehen.

Menschen gibt es hier kaum. Nur alle 20-30km findet sich ein Dorf auf der Karte. Die Dörfer sind alle samt erst vor 100-150 Jahren entstanden als Bauernhof von Großgrundbesitzern, an die hier erste Landrechte vergeben wurden. Davor wurden die Wiesen von den Gauchos, den Argentinischen Cowboys und ihren Kühen genutzt, die hier als Nomaden durch die Landschaft zogen.

Aber was machen zwei Turisten wie wir in dieser einsamen Landschaft? Wir sind auf der Suche nach den Spuren der Gauchos und ihren legendären Fähigkeiten mit Lasso und Pferd. Yating hat im Internet ein bekanntes Gauchofest gefunden, das Labardén Pferdefest, das hier in dem gleichnahmigen Örtchen abseits jeder Verkersanbingung stattfindet. Knapp 5 Stunden fahrt in zwei Bussen und einem Taxi haben wir hierher gebraucht.

Im örtlichen Museum sind wir scheinbar die ersten Gäste seit Wochen. Im ehemaligen Gutshof werden alte Einrichtungsgegenstände sowie Plakate und Fotos der Labardén Pferdefeste von 1978-2014 ausgestellt. Wie sich später dann herausstellte sind die fehlenden Plakate der Feste von 2015 und 2016 leider keine Faulheit des örtlichen Museums, sonder die Zeit der Gauchos in Labardén ist bereits zuende gegangen. Das heutige Labardén Pferdefest ist kein Gauchofest mehr sondern eine Teenie Disko.

Als wir enttäuscht am nächsten Tag abreisen erfahren wir von Einheimischen, das wir Glück im Unglück haben. Im 25km entfernten Nachbardorf Maipú wird dieser Sonntag ein Gauchowettkampf veranstaltet. So sind wir dann in Maipú geblieben, wo wir ursprünglich nur umsteigen wollten.