Wir sind in La Paz, der inoffiziellen Hauptstadt boliviens und dem wirtschaftlichen Zentrum des Hochlandes. Wir haben den Eindruck wirklich jeder hier hat einen Geschäft um etwas zu verkaufen – und wer sich keinen Laden leisten kann baut sich einen Marktstand, fährt mit dem Handwagen durch die Straßen oder sitzt einfach auf einer Decke an der Straße um seine Waren anzubieten. Obendrein verwandelt sich zwei mal die Woche der gesammte Stadtteil El Alto, etwa ein viertel von La Paz, in einen rießigen Straßenmarkt. Intressant ist auch, dass bolivianer scheinbar Konkurenten lieben, denn ganze Straßenzüge bestehen aus gleichen Geschäften. So gibt es eine Straße für Plastikgeschirr, einige Straßen für Frisöre, ein Viertel für gebrauchte Autoteile und sogar eine eigene Straße für getrocknete Lamas.
Wir haben lange überlegt, was wir über La Paz schreiben können, aber es gibt wirklich nichts zu erzählen. Die Stadt besteht überwiegend aus hässlichen nackigen Ziegelsteinbauten mit Wellblechdächern – nur das Bonsenviertel, die Zona Sur, hat schicke Gebäude westlichen Baustiels. Es ist so kalt und trocken dass niergends etwas Grünes wächst. Die Straßen sind voll mit Autos, welche mitten auf der Fahrbahn parken, willkürlich abbiegen, rote Ampeln und Einbahnstraßen ignorieren und obendrein immerzu fleißig hupen. Alle Restaurants bieten ausschließlich Hähnchen an und von den von uns speziell aufgesuchten weit entfernten vier vegetarischen Küchen kennt nur eine einzige Salz, Kräuter und Gewürze. Kurzum wir haben keine Ahnung was man in La Paz machen kann außer einkaufen.