Worum geht es?
Das Konzept der individuellen Mobilität durch Autos hat unseren Lebensbereich, die Städte, in lärmende, stinkende, gefährliche und öde Alphaltwüsten verwandelt. Ist das eine Welt in der wir leben wollen? Ist es sinnvoll dafür die verherenden Folgen des Treibhauseffekts zu verursachen?
Ein breites Bündnis aus etwa 100 Umweltschutzverbänden und Vertretern alternativer Verkehrskonzepte sagt klar – NEIN, das ist total verrückt! Sie haben zur Fahrraddemo vor der Internationalen Automobilausstellung aufgerufen und Fahrradtouren aus zahlreichen bis zu 100km entfernten Städten organisiert. 20.000-25.000 Menschen sind gekommen um für lebenswerte Städte mit mehr Fuß- und Radwegen, besserem öffentlichem Nahverkehr und weniger Autos zu kämpfen, auch wir.
An den Fahrrädern unseres bunten und friedlichen Demozugs aus dem 65km entfernten Gießen waren Plakate mit „SUV = Sch... Umwelt-Verschmutzer“, „Burn fat, not oil“ und „There is no planet B“ angebracht. Wie sehr dieses Thema die Gesellschaft spaltet war an den Reaktionen der Passanten zu erkennen, welche von begeist erhobenen Daumen und Jubelrufen bis hin zu trotzig aufheulende Motoren und aufgebrachten Hasstiraden gingen.
Als Teilnehmer hat uns vor allem die nachfolgende Berichterstattung in den Medien über die Proteste sehr verwundert. So sieht der Messevorstand durch die Proteste die Attraktivität der Automobilmesse bestätigt und die Automobillobby lobt ihre Eigenbemühungen für Elektroautos, die keiner will und nichts verändern. Die eigentliche Forderung nach sauberen, sicheren und grünen Städten wird kaum erwähnt.
Die Menschheitsgeschichte lehrt uns, das erst, wenn Proteste eine Gesellschaft massiv stören, diese Aufwacht und nachzudenken anfängt. Für kommenden Freitag fordert die Friday-For-Future Bewegung explizit die gesamte Bevölkerung auf für 2 Stunden die Arbeit niederzulegen und sich am einem der ~4100 Protestmärschen des „Globalen-Klima-Streiks“ zu beteiligen. Allein in Deutschland wird in 575 Orten demonstriert. Die Friday-For-Future Bewegung hat das Potential zu erreichen, was die IAA-Demos sicher nicht bewirken – echter gesellschaftlicher Wandel für eine lebenswerte Zukunft.
Wir sind dabei – kommt mit, nur so ist Wandel möglich!