Im Herzen des Tourismus – Cuzco

Wir haben es geschafft. Wir sind im touristischen Zentrum Perus angekommen, der Region um Machu Picchu. Hierher kommen wirklich alle Touristen, die Peru besuchen, also sind auch wir da. Doch was macht man hier?

Ruin of Kanamarka is not famous at all, so we were alone here.

Die meisten Touristen bewundern die unzähligen alten Steine in der Umgebung, für die fast ausnahmslos horente Eintrittsgelder von jeweils 2,5€ bis zu 33€ kassiert werden. Abschließend wird als highlight dann in langen Kolonnen maschierend jeder Stein von Machu Picchu abfotografiert – für weitere 30€-40€ Eintritt versteht sich. Übernachtet wird meist in Touristenkäfigen (6m² großen Hostelzimmern) für überteuerte 10-20€ pro Nacht und gespeißt in den Touristenküchen vor denen der Reisebus hält für etwa 15€ also 10-15 mal so teuer wie in den Resaurantes der Einheimischen. Kein Wunder, das in der Region gefühlt jedes zweite Haus ein Hostel oder Restaurant ist.

Und was machen wir hier? Um ehrlich zu sein sind wir hierher gekommen bevor wir uns diese Frage gestellt haben. Eigentlich gibt es hier nur alte Steine, viele Touristen und sonst nix. Viele junge Touristen wandern ein paar Tage nach Machu Picchu um in alter Inkatradition durch große Ansträngung gereinigt die heute durch Touristenmassen entweiten heiligen Ruinen zu betreten. Neben dem bekanten, Kostenpflichtigen und streng limitierten Inkatrail gibt es zahlreiche weitere alte Inkawege die zum heiligen Berg führen. Allen gemeinsam ist, das sie in 3-5 Tagen von etwa 3000m Höhe über 4500m Hohe Pässe in das 2500m tiefe Tal um Machu Picchu führen. Wir entscheiden uns für den wenig begangenen 3 tägigen Lares-Weg.

On the way to Lares we met Llamas going home.

Die Wanderung beginnt erst einmal sehr entspannend mit einem Bad in den heißen Quellen von Lares. Anschließend geht es den Rest des Tages über Wiesen und Felder durch ein grünes Tal bis zum letzten Dorf auf 4000m Höhe. Am nächsten Tag geht es auf sehr ausgetretenen Pfaden hoch in die Wolken über einen 4650m hohen Pass zu zwei schönen aber kahlen, windigen und eiskalten Bergseen. Von dort aus geht es das Tal hinab vorbei an kleinen urtümlichen Wäldchen in denen wir unser Zelt aufschlagen. Den nächsten Ort und Endpunkt der Wanderung erreichen wir am Nachmittag des folgenden Tages. Summa Summarum war die Wanderung ganz nett, wird aber sicher nicht als Highlight in die Geschichte eingehen. Dafür war der Weg zu schlecht und die Landschaft einfach zu normal. Warum alle Touris ausgerechnet in dieser trockenen Berglandschaft wandern wollen, bleibt uns ein Rätsel.

Auch wenn wir uns nach der Wanderung in Inkatradition vollständig gereinigt fühlen (dank Therme und Regen) werden wir Machu Picchu nicht besuchen, denn was die wenigsten Reisenden wissen, ist das Peru zahlreiche vergleichbare Tempelanlagen besitzt u.a. Choquequirao und Kuélap. Letzteres im norden Perus wird bisher von Touristen weitgehend verschont – das ideale Ziel für uns.

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