Ende März, 2017
Während wir die knapp 1000 Höhenmeter von 330 Meter auf 1250 Meter hoch wandern kommen uns immer wieder die gleichen Fragen in den Sinn: „Warum zur Hölle tun wir uns das an? Wie konnten wir unseren Papazao nur am Parkplatz zurücklassen? Für 2 Tage wieder alles selber tragen, um dann genau dort wieder anzukommen wo wir losgelaufen sind? Sind wir verrückt?“
Die Landschaft ist eine gewöhnliche patagonische Steppe, fast ohne Leben. Aber als wir endlich erschöpft oben ankommen werden wir für die Strapazen fürstlich belohnt. Vor uns glänzt ein türkis-blauer Bergsee an einem herbstlich rot gefärbtem Wäldchen. Die beiden sind der Anfang einer Hochmoorlandschaft mit ganz eigener Flora und Fauna. Unsere Wanderung „Lagunas Altas“, was Bergseen bedeutet, ist eine 23km langer Wanderweg des privaten Patagonia Parks. Zum ersten mal in Südamerika ist der Wanderweg gut markiert und an sumpfigen oder steilen Stellen mit Brücken oder Treppen versehen.
Das wir überhaupt hier sind haben wir einem Tramper zu verdanken, der von diesem Park geschwärmt hat, denn der private „Future Patagonia National Park“ ist weder auf den offiziellen Touristenkarten eingezeichnet noch gibt es Verkehrsschilder die darauf hinweisen. Der Park liegt zwischen den von uns besuchten Jeinemeni Nationalpark und dem Tamango Nationalpark und soll nach den Vorstellungen des Gründers diese zukünftig zu einem einzigen großen Nationalpark verbinden. Seit 2004 hat Tompkins Stück für Stück Farmland aufgekauft, renaturiert, Wege markiert und seit 2014 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht – bisher Eintrittsfrei. Sein Traum ist es die typisch patagonische Landschaft und Tierwelt zu bewaren.
Der Park soll nach dem Pumalín Park, welchen wir wegen dem Begin der Regenzeit und schlechter Verkehrsanbindung leider nicht besuchen werden, der zweite von Tompkins gegründete Nationalpark werden.