Ecuador, eine Reise Wert?

So schnell waren wir noch nie! In nur 7 Wochen haben wir ganz Ecuador bereist. Das liegt zum Einen daran, dass Ecuador ein relativ kleines Land in Südamerika ist, zum Anderen jedoch auch das es nicht all zu viel zu sehen gibt. In weiten Teilen wirkt Ecuador geplündert, abgeholzt, leer gejagt und überfischt. Die von der Regierung ernannten Nationalparks scheinen der Natur kaum Schutz zu bieten – was auch wenig verwundert, denn viele der Nationalparks sind dicht besiedelt mit rasantem Bevölkerungswachstum. So konnten wir trotz der guten Infrastruktur der Nationalparks kaum wilde Tiere oder tolle Landschaften sehen – kurzum eine nette Zeit, aber nichts wirklich beeindruckendes. Jedoch haben wir einige intressanten Menschen getroffen, Geschichten die ein andermal erzählen werden.

Die sozialen Unterschiede waren in keinem Land Südamerikas so groß wie hier in Ecuador. Während an der Küste unzählige Gringos (Westler) in schicken modernen Wohnanlagen im Luxus schwimmen hungern die Kinder der Einheimischen Bauern. Die Gringos haben Teerstraßen, Strom, Wasser und moderne Shoppingmals, die Einheimischen nur Tante-Emma-Läden und oftmals keine Wasserversorgung.

Auch kulinarisch war Ecuador der bisherige Tiefpunkt unser Reise. Die bunten abwechsungsreichen Bauernmärkte der Andenstaaten sind hier weitgehend verschwunden. Deren Platz nehem Tante-Emma-Läden und Shopping-Mals ein, die alle samt den gleichen billigen künstlich aromatisierten Industrieschrott verkaufen. Somit wurde selbst das Einkaufen der Zutaten zum selber Kochen oftmals eine Herausforderung. Auch die kleinen Gaarküchen der Einheimischen mit ihrem Hähnchenmenü sind verschwunden, ersetzt durch große Fastfood-Ketten wie KFC. Kurzum ein kulinarisches Desaster.

Für uns ist Ecuador das erste Land aus dem wir nichts vermissen werden. Nicht die vielen Tiere der Nationalparks Argentiniens, nicht die schönen Landschaften der chilenischen Anden, nicht die bunten Märkte und entdeckten Leckerein Boliviens und Perus. Höchstens die absurd billigen Benzinpreise Ecuadors werde ich bald vermissen – ein armsehliges Ergebnis. Vielleicht würden wir anders denken, wenn wir wie die meisten Touristen in Ecuador nur die Galapagos Inseln besucht hätten, aber dieses angebliche Paradies lässt sich nur mit fettem Geldbeutel und seetauglicher Frau besuchen.

Blue-foot boobies on top of Isla de la Plata

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